1.) Lieber Kalender, der diesjährige Oktober hat wie immer 31 Tage. Wieso war das im Jahr 1582 anders?
Der von Julius Cäsar im Jahre 45 v. Chr. eingeführte und nach ihm benannte Julianische Kalender hatte sich im Laufe der Jahrhunderte immer mehr von den Jahreszeiten entfernt. Um ihn wieder anzupassen, ordnete Papst Gregor XIII an, auf den 4. Oktober direkt den 15. Oktober 1582 folgen zu lassen. Im neuen gregorianischen Kalender waren nun Schalttage vorgesehen, um die Diskrepanz auch langfristig auszugleichen.

2.) Wie sah denn der römische Kalender vor Cäsar aus?
Es war ein zwölfmonatiger Mondkalender, in dem zur Orientierung innerhalb eines Monats jeweils spezielle Tage existierten: Iden, Nonen, Terminalien und Kalenden.

3.) Kommt daher dein Name?
Indirekt. Ein Calendarium war ein Schuldbuch, ein Verzeichnis der Kalendae, des jeweils ersten Tages in einem Monat. Dann wurden Darlehen ausgezahlt oder zurückgezahlt sowie Zinsforderungen fällig. Diese Tage wurden ausgerufen, „calare“ = „ausrufen“.

4.) Was ist der Kalenderstil?
Dieser gibt an, welcher Tag der 1. Tag eines neuen Jahres ist. So wurde im Jahre 153 vor Christus in Rom der Jahresbeginn vom 1. März auf den 1. Januar verlegt und damit der Kalenderstil geändert.

5.) Um was geht es in der Norm DIN ISO 8601?
Hier ist alles rund um das Kalenderwesen geregelt – vom Wochenbeginn am Montag über die Datumsschreibweise bis hin zu der Kalenderwochenzählung beim Jahreswechsel.

6.) Fast alle Kalendersysteme orientieren sich am Sonnenlauf (gregorianischer Kalender), am Mondlauf (islamischer Kalender) oder einer Kombination aus beiden (jüdischer Kalender). Gibt oder gab es auch noch andere Systeme?
Nur wenige: Der altägyptische Kalender orientierte sich an dem hellen Stern Sirius. Und die Maya-Kalender basierten auf einer Abfolge von 20 Tagen und einer 52 Jahre dauernden Kalenderrunde.

7.) Wie sähe ein Kalender auf dem Mars aus?
Dort hat ein Jahr 687 Tage, wobei ein Tag 24 Stunden und 40 Minuten dauert. Bei einer Monatslänge von 30 Tagen und einer 7-Tage-Woche hätte ein Marskalender 23 Monate und 98 Wochen.

8.) Seit wann gibt es die Zeitrechnung vor und nach Christus?
Die christliche Zeitrechnung, die mit Christi Geburt beginnt, geht auf den Mönch und Gelehrten Dionysius Exiguus zurück, der sie im Jahr 525 in Rom begründete.

9.) Was ist ein Kalendariograph?
Dieser stellt ein schriftliches Kalendarium – meist für ein Kalenderjahr – zusammen. Früher musste ein solcher Kalendermacher gleichzeitig als Astronom, Astrologe, Mathematiker, Redakteur und Dichter tätig sein. Heute sind diese Tätigkeiten innerhalb einer Kalenderredaktion aufgeteilt.

10.) Wo findet man Kalenderanomalien?
An der Börse! Zum Beispiel den sog. Januar-Effekt, bei dem Aktien jeweils in diesem Monat überdurchschnittlich hohe Renditen abwerfen. Eine überzeugende Erklärung dafür konnte noch nicht endgültig gefunden werden.

11.) Und zum Schluss: Wer waren die Kalender Girls?
Der sehenswerte britische Film „Calendar Girls“ aus dem Jahr 2003 mit Helen Mirren basiert auf einer wahren Geschichte: Um Geld für das Sofa in einem Krankenhaus-Wartezimmer zu sammeln, lassen sich zwölf nicht mehr ganz junge Kleinstadt-Damen für einen Pin-Up-Kalender ablichten. Sie bekommen durch den Kalenderverkauf mehrere Millionen britische Pfund zusammen, mit der sie die Leukämie-Forschung unterstützen.

Vielen Dank, lieber Kalender!

Quellen: bloodcancer.org.uk, wikipedia.de