1.) Liebe Planeten, wieso war im Oktober vor 30 Jahren ein ganz besonderer Tag für euch?
Wir haben Zuwachs bekommen! Am 6. Oktober 1995 wurde der erste Planet außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt: Dimidium im Sternbild Pegasus, 50 Lichtjahre entfernt. Die Sonne, die er umkreist, nannte man Helvetion zu Ehren der beiden Schweizer Wissenschaftler, die den Planeten aufspürten.

2.) Inzwischen wurden 5000 solcher Exoplaneten entdeckt.
Ja, und die Astronomen versuchen natürlich viel über deren Eigenschaften herauszufinden. Aber auch wir hier haben viele interessante Details und Fakten zu bieten!

3.) Zum Beispiel Merkur, der sonnennächste Planet. Was hat er, das ihr anderen nicht habt?
Merkur hat einen kometenähnlichen Schweif, der allerdings nur sehr schwer zu beobachten ist. Dieser entsteht durch Natriumatome, die der Sonnenwind (geladene Teilchen, die ständig von der Sonne abströmen) von der Oberfläche des Planeten mitreißt.

4.) Die Venus – ein wahrer Höllenplanet …
Aufgrund der dichten Atmosphäre beträgt die Temperatur dort 480 Grad, der Druck ist 90-mal so hoch wie auf der Erde, und es regnet Schwefelsäure. Obwohl die Venus als Abendstern so wunderbar glänzt, ist es dort vor Ort ziemlich ungemütlich.

5.) Die Erde – angenehme Bedingungen in der „Goldlöckchen-Zone“
Im englischen Märchen „Goldilocks“ geht es um das richtige Mittelmaß. Nicht zu heiß und nicht zu kalt: Aus diesem Grund gibt es auf der Erde flüssiges Wasser – die Voraussetzung für Leben. Wissenschaftlich heißt dieser optimale Abstand von der Sonne habitable Zone.

6.) Mars – der höchste Berg im Sonnensystem
Er ist auch der größte Vulkan: Olympus Mons mit einer Gipfelhöhe von 22 Kilometern. Wäre der Mount Everest so hoch, so würde er wegen der höheren Schwerkraft auf der Erde in die Erdkruste einsinken.

7.) Der Jupiter – alles an ihm ist riesig
Bis auf eine Ausnahme: Er hat den kürzesten Tag von uns allen! Jupiter dreht sich in knapp 10 Stunden einmal um seine Achse. Weil er aus Gas besteht (ein sog. Gasriese), ist er durch die hohe Rotationsgeschwindigkeit an den Polen abgeplattet.

8.) Der Saturn – Gasplanet mit Sechseck
Ein sechseckiger Dauersturm tobt mit einer Geschwindigkeit von etwa 320 km um den Nordpol des Ringplaneten herum. Die Sechseckseiten sind 14.500 km lang – 2.000 km länger als der Erddurchmesser. Der Wirbel wechselt regelmäßig seine Farbe: Im Sommer ist er golden, im Winter blau.

9) Uranus – hier regnet es Diamanten
Als sog. Eisriese besteht Uranus hauptsächlich aus Eis und Felsen. Doch im Innern des Planeten zerlegen hoher Druck und Temperaturen die vorhandenen Kohlenstoffverbindungen. Anschließend wird der Kohlenstoff komprimiert; so entstehen Diamantkristalle, die in Richtung Planetenkern sinken.

10.) Neptun – ein Quadrupol
Der Eisriese Neptun hat neben regnenden Diamanten eine weitere Gemeinsamkeit mit Uranus: ein äußerst chaotisches Magnetfeld, das vier (!) statt zwei Pole besitzt, nämlich zwei Nord- und zwei Südpole.

11.) Und zum Schluss: Wer sind Ceres, Eris, Haumea und Makemake?
Sie sind Zwergplaneten, so wie Pluto. Daneben gibt es noch Hunderte kleinerer „Kandidaten“, deren Einstufung als Zwergplanet noch geprüft wird. Sie erhielten Namen aus den Mythologien verschiedener Kulturen, zum Beispiel Quaoar, Sedna, Máni, Goibniu, Ixion, Gǃkúnǁʼhòmdímà und Gonggong.

Vielen Dank, liebe Planeten!

Quellen: science.nasa.gov, scinexx.de, starwalk.space/de, vollmond-info.de, wikipedia.de

Brunhilde Kiegel
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