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Personen

Kinderarzt Dr. Henner Berzau (1921-2008)

 

Ob der Dombaumeister Meister Gerhard von Rile wirklich von hier stammt, ist sehr umstritten. Aber andere Riehler sind im Gedächtnis geblieben wie der evangelische Pfarrer Hans Encke, der „Putedoktor“ Henner Berzau, der Flugzeugbauer Arthur Delfosse, und der Bauunternehmer Peter Steinbüchel, der die Riehler Straßen und Baugrundstücke erschloss. Aber auch das Mordopfer, die Witwe Grass, soll nicht vergessen werden.

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Johann Ludwig Algermissen

Die Goldene Ecke von Köln

 

Der Schriftsteller und Kartograf Johann Ludwig Algermissen (1847-1925), der zuletzt in der Stammheimer Str. 57, 2.OG gewohnt hatte, verstarb am 22.10.1925 im Alter von 78 Jahren.

Johann Ludwig Algermissen war für die Riehler wichtig, da er den Lageplan der „Goldenen Ecke“ gezeichnet hatte und damit den Namen der Vergnügungsmeile stadtweit populär machte. Ein etwas älterer Plan um 1880 von ihm nennt auch den alten Namen der Stammheimer Straße, nämlich Villenstraße und der Alte Stammheimer Weg wird als Stammheimer Pfad bezeichnet. Herr Algermissen war in damaliger Zeit ein bekannter überregionaler Kartograf, der z. B. 1889 die Spezialkarte von Bayern gezeichnet hatte sowie eine Karte von Elsass-Lothringen.

Auch als Schriftsteller hat er sich eingebracht. Es veröffentlichte 1923 eine Schrift über die Verwaltungsaufteilung des deutschen Reiches. Der Schriftsteller und Kartograf Johann Ludwig Algermissen (1847-1925), der zuletzt in der Stammheimer Str. 57, 2.OG, gewohnt hatte, verstarb am 22.10.1925 im Alter von 78 Jahren.

Nach seinem Tod 1925 wohnten die Ehefrau und der Sohn Paul weiterhin in der Stammheimer Str. 57. Nach dem Krieg wohnte Paul Algermissen in Nippes.

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Peter Steinbüchel 

Hittorfstraße / Ecke Stammheimer Straße um 1900

 

Wie sah Riehl um 1870 aus? Einige wenige Häuser und ein paar Gaststätten (z. B. Wattlers Fischerhaus, Riehler Haus, Etablissement Haumann), die nicht durch immer wiederkehrende Hochwasser zerstört wurden, lagen am Rhein in Höhe der heutigen Frohngasse. Sie waren eingeengt durch das Fort XI-Prinz Heinrich von Preußen (heute Skulpturenpark), den Zoo und die Flora. Hier gab es keinen Platz für eine weitere Entwicklung und Ausbau des Ortes.

Peter Steinbüchel (geboren um 1843) sah den riesigen Bedarf an Wohnraum im Umfeld der Stadt Köln: Er kaufte Ackerland nördlich des Zoos. Hierbei sah er, dass Riehl durch Hochwasser bei einem Geländeniveau von 8,50 m (alter Pegel) häufig überflutet würde. Folglich plante er Straßen und Baugrundstücke mit einer Geländehöhe von 9,75 m. Dies erreichte er durch Anschüttung von Rheinkies.

Das erste Haus entstand Ende der 1870er Jahre an der Stammheimer Str. 101a, wo Peter Steinbüchel dann auch wohnte. Bei dem Hochwasser von 1882 mit 9,48 m (alter Pegel / neuer Pegel 10,52m) stand sein Haus allein auf dem Trockenen.

Es erfolgte nun der rasche Ausbau der Häuser an der Hittorf- und Stammheimer Straße, 1888 wurde der Bau der Schule Stammheimer Straße in Angriff genommen. Nach der Eingemeindung nach Köln erhielt Riehl auch Gas, Wasser und Licht.

Herr Steinbüchel errichtete aber nicht nur Wohnhäuser, sondern auch das Fabrikgelände der Fa. Ostermann & Flüs an der Boltensternstraße (heute Immanuel-Küpper-Stiftung) und das erste Postamt in der Stammheimer Str. 63.

Bis zum Jahr 1896 hat Peter Steinbüchel 52 Häuser in Riehl erbaut und 38 Baugrundstücke erschlossen. Er selbst besaß aber nur die Häuser Stammheimer Str. 101a und 102.

Der Stadtbaurat Stübben schlug vor, eine Straße nach Peter Steinbüchel in Riehl zu benennen. Tatsächlich erhielt diese aber den Namen Hittorfstraße.

Peter Steinbüchel kümmerte sich aber nicht nur ums Bauen. Er leitete auch den „Kameradschaftlichen Kriegerverein“ mit 120 Mitgliedern und kümmerte sich nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges um verwundete Soldaten in den Lazaretten.

Der Name Peter Steinbüchel bleibt für immer mit Riehl verbunden.

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Ernst Wilhelm Scheidt

Inschrift am Haus Riehler Gürtel 43

 

Nach den bekannten Bauplanern wie Peter Steinbüchel und Heinrich Bade um 1900 wurde in den 1920er Jahren erneut das bauliche Bild von Riehl stark beeinflusst. Im Bereich zwischen der Stammheimer Straße, Riehler Gürtel und Amsterdamer Straße wurden viele Neubauten errichtet. Mitte der 1920 Jahre begann das Schaffen des Architekten Ernst Wilhelm Scheidt. Er wurde am 26.5.1889 in Köln geboren.

In Riehl wurden bereits 1925 die Häuser auf der linken Seite der Matthias-Schleiden-Straße Nr. 7-23 von Herrn Scheidt geplant und mit gegliederten Putzfassaden versehen. 1926/27 plante er für die Kölner Hausbau GmbH den Backsteinkomplex Brehmstraße 1, Esenbeckstraße 1-9 und Riehler Gürtel 66-72 mit 79 Wohnungen und ursprünglich zwei Geschäften. 1927 plante er die beiden Doppelhäuser Riehler Gürtel 39-41 und 43-45. Auch hier wurden wieder die Fassaden verklinkert und mit Werkstein unterbrochen. Eckrisaliten gestalteten den Baukörper. Am Haus 43 befindet sich der Name des Architekten in einem Metallschriftzug. Die Häuser Nr. 129-149 auf der linken Seite der Xantener Straße wurden als 4 Häusergruppen um 1928 errichtet. Auch hier wurden die Fassaden in Backstein errichtet und durch Werkstein unterbrochen. Fast alle Gebäude haben den Krieg überstanden und stehen heute unter Denkmalschutz.

Ein Höhepunkt für Riehl war sicherlich der Umbau der Kreuzkapelle, Stammheimer Straße 22 im Jahr 1934 durch den Architekten Scheidt, wobei der alte Betsaal der Gemeinde deutlich vergrößert wurde.

Ernst Wilhelm Scheidt ist am 19.2.1961 in Königswinter verstorben. Es hat mit seinem Schaffen das Ortsbild von Riehl stark beeinflusst.

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Dr. Henner Berzau,

der Puutedoktor vun Riehl

Henning (genannt „Henner“) Berzau

 

Am 3.5.1921 wurde Henning (genannt „Henner“) Berzau in Magdeburg geboren.

Nach dem Krieg schloss er sein Medizinstudium in Köln ab, schrieb seine Dissertation und eröffnete in Riehl eine Kinderarztpraxis – zunächst in Räumen am Botanischen Garten 30 und später in der Boltensternstr. 67. Vier Jahrzehnte praktizierte er als „Puutedoktor vun Riehl“ und war damit vielen Generationen bekannt. Teilweise hatte er schon die Mütter als Kleinkinder behandelt. Beliebt war er, weil er seinen kleinen Patienten auf seinem Akkordeon, der Quetsch, Lieder vorspielte, um die Wartezeit zu verkürzen.

1978 entstand sein erstes Lied in kölscher Mundart, das „Jadeleed“. Dem sollten mehr als 250 Lieder auf kölsch folgen. So wurde er als „Doktor mit der Quetsch“ bekannt. Es folgten Auftritte mit der Gruppen „Riehler Jademusikante“, später „Jassemusikante“. Zusammen mit seiner späteren Lebensgefährtin Uschi Werner-Fluss trat er als „Schneewiesje und Ruserut“ auf. Henner Berzau hatte die weißen Haare!

 

Besonders beliebt waren seine Auftritte auf dem Alter Markt mit den kölschen Weihnachtsliedern, die zum großen Teil aus seiner Feder stammten. Trotz seiner fast völligen Erblindung war er bis zu seinem Tod im „Mittwochskreis der Kölner Mundartautoren“ aktiv.

Für seine Bemühungen um die kölsche Sprache erhielt er viele Ehrungen, wie zum Beispiel den Rheinlandtaler.

Am 8.1.2008 verstarb Henner Berzau im Alter von 86 Jahren in Köln.

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Peter Steinbüchel

und die Entwicklung von Riehl

Hittorfstraße / Ecke Stammheimer Straße um 1900

 

Wie sah Riehl um 1870 aus? Einige wenige Häuser und ein paar Gaststätten (z. B. Wattlers Fischerhaus, Riehler Haus, Etablissement Haumann), die nicht durch immer wiederkehrende Hochwasser zerstört wurden, lagen am Rhein in Höhe der heutigen Frohngasse. Sie waren eingeengt durch das Fort XI-Prinz Heinrich von Preußen (heute Skulpturenpark), den Zoo und die Flora. Hier gab es keinen Platz für eine weitere Entwicklung und Ausbau des Ortes.

Peter Steinbüchel (geboren um 1843) sah den riesigen Bedarf an Wohnraum im Umfeld der Stadt Köln: Er kaufte Ackerland nördlich des Zoos. Hierbei sah er, dass Riehl durch Hochwasser bei einem Geländeniveau von 8,50 m (alter Pegel) häufig überflutet würde. Folglich plante er Straßen und Baugrundstücke mit einer Geländehöhe von 9,75 m. Dies erreichte er durch Anschüttung von Rheinkies.

Das erste Haus entstand Ende der 1870er Jahre an der Stammheimer Str. 101a, wo Peter Steinbüchel dann auch wohnte. Bei dem Hochwasser von 1882 mit 9,48 m (alter Pegel / neuer Pegel 10,52m) stand sein Haus allein auf dem Trockenen.

Es erfolgte nun der rasche Ausbau der Häuser an der Hittorf- und Stammheimer Straße, 1888 wurde der Bau der Schule Stammheimer Straße in Angriff genommen. Nach der Eingemeindung nach Köln erhielt Riehl auch Gas, Wasser und Licht.

Herr Steinbüchel errichtete aber nicht nur Wohnhäuser, sondern auch das Fabrikgelände der Fa. Ostermann & Flüs an der Boltensternstraße (heute Immanuel-Küpper-Stiftung) und das erste Postamt in der Stammheimer Str. 63.

Bis zum Jahr 1896 hat Peter Steinbüchel 52 Häuser in Riehl erbaut und 38 Baugrundstücke erschlossen. Er selbst besaß aber nur die Häuser Stammheimer Str. 101a und 102.

Der Stadtbaurat Stübben schlug vor, eine Straße nach Peter Steinbüchel in Riehl zu benennen. Tatsächlich erhielt diese aber den Namen Hittorfstraße.

Peter Steinbüchel kümmerte sich aber nicht nur ums Bauen. Er leitete auch den „Kameradschaftlichen Kriegerverein“ mit 120 Mitgliedern und kümmerte sich nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges um verwundete Soldaten in den Lazaretten.

Der Name Peter Steinbüchel bleibt für immer mit Riehl verbunden.