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Verkehr

1879 bis 1907 war die Pferdebahn das wichtigste
Verkehrsmittel von Köln zum Zoo und zur Flora.

Viele wichtige Verkehrsachsen führen um Riehl herum wie die Amsterdamer Straße, das Niederländer Ufer, die Riehler- und Boltensternstraße. Aber die Stammheimer Straße führt direkt ins Zentrum mit seiner Geschäftsmeile. Der Personennahverkehr bindet Riehl gut an die Köln an und viele Bahnsteige sind behindertengerecht ausgebaut worden. Die Brücken und die Seilbahn schaffen eine Verbindung auf die andere Rheinseite.

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Reisemobilhafen Köln Riehl

Mehrere Millionen Besucher und Besucherinnen verzeichnet Köln jährlich. Die meisten kommen mit dem Auto, viele mit den Zug, Bus oder Flugzeug. Einige kommen aber auch mit einem Wohnmobil oder Wohnwagen. Für diese Reisende hat Köln einige Stellplätze in Rodenkirchen, Poll, Kasselberg oder Dellbrück zur Verfügung gestellt. Riehl bietet hier etwas besonders an.

Reisemobilhafen in der Riehler Aue (Foto Reisemobilhafen)

 

2005 wurde der „Reisemobilhafen“ in Köln Riehl am Rheinufer zwischen dem ehemaligen Schwimmbad und der Jugendherberge unmittelbar am Deich im Verlauf des Niederländer Ufers eröffnet. Für Wohnmobilfahrer (Zelte und Wohnwagen sind nicht zugelassen) ein traumhafter Standort. Man sieht direkt auf den Rhein und hat einen kurzen Fuß- oder Radweg bis zum Zoo, zur Flora und der Seilbahn oder ins Zentrum von Köln. Wer es bevorzugt: Man ist mit der Straßenbahn mit nur wenigen Haltestellen am Dom und Hauptbahnhof.

Der Wohnmobilhafen hat 60 Stellplätze, leider aber keine Sanitäranlagen. Eine Ver- und Entsorgungstation ist vorhanden, ebenso Stromanschlüsse.

Am Ende der Stellfläche befindet sich ein Unterstellpilz.

Unterstellpilz (Foto: Herda www.Wetterpilze.de)

 

Die Pilze in dieser Ausführung und diesem Format sind häufiger in Köln anzutreffen. Sie wurden als Betonfertigbauwerk im Siegener Land hergestellt und dieser Pilz stand wohl schon zur Zeit der zweiten Bundesgartenschau 1971 an dem Standort, denn hier war eine Haltestelle der „Blumenbahn“, wo sich die Besucher*innen unterstellen konnten, bis sie die Rundreise durch das Gartengelände antreten konnten.

An dieser Stelle konnten die Gäste auch das Bundesgartenschaugelände „Riehler Aue“ betreten, wenn sie mit der Fähre vom Deutzer Ausstellungsgelände übergesetzt wurden.

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Straßenbahn auf der Stammheimer Straße

Linie 14 am Riehler Plätzchen

 

Für die englischen Besatzungskräfte wurden in Riehl in der Zeit von 1919 – 1926 insgesamt 110 neue Ein- und Mehrfamilienhäuser im Bereich zwischen dem Riehler Gürtel, der Stammheimer Straße und der Amsterdamer Straße errichtet. So kam es zu einer deutlichen Vermehrung der Wohnbevölkerung in Riehl. Weiterhin waren in den Kasernen Amsterdamer Straße und Boltensternstraße über 3500 britische Soldaten untergebracht.

Die Britische Militärverwaltung forderte daher eine bessere Anbindung des Stadtteils Riehl mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Stammheimer Straße wurde daraufhin von der Lennéstraße (Zoologischer Garten) bis zur Pionierstraße eingleisig ausgebaut. Am 20.4.1924 wurde dann mit der Linie 14 der Betrieb aufgenommen. Um Zusammenstöße zu vermeiden, erfolgte am Zoologischen Garten zur Sicherung eine Stabübergabe, so dass immer nur eine Bahn auf der Strecke unterwegs war.

Da im Krieg am 14.10.1944 die Mülheimer Brücke zerstört wurde, konnten die Bahnen nicht mehr ins Rechtsrheinische fahren. So wurde die Strecke über die Stammheimer Straße von 1942 – 1944 durch die Linie 27, von 1949 bis 1950 durch die Linie 7 und von 1947 bis zum 8.9.1951 auch durch die Linie 16 genutzt.

An einigen Häusern sind heute noch die Maueranker der Oberleitung, wie z. B. am Haus Stammheimer Str. 77 zu sehen.

Maueranker

 

Am 4.1.1954 wurde die eingleisige Strecke Stammheimer Straße aufgegeben und die Anbindung des Ortskerns erfolgte dann durch die Buslinie 34 (später 134, nunmehr 140).

(Fotos: Uwe Grunert und Monika Jung)

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Rheinuferstraße in Riehl

Rheinuferpromenade

 

Geht man heute vom Colonia-Haus entlang der Rheinuferstraße, die hier Niederländer Ufer heißt, in Richtung Innenstadt, so sieht man links den kanalisierten Rhein in einem fest gemauertem Flussbett, daneben auf halber Höhe die Rheinpromenade und weiter rechts daneben deutlich erhöht die Rheinuferstraße neben einer gepflegten Lindenallee. Dieses Bild ist uns heute selbstverständlich. Das war aber nicht immer so.

Stahlstich um 1810

 

Wenn wir uns den Stahlstich von 1840 ansehen, so war das Ufergelände in Riehl stark zerklüftet, unbefestigt und bewachsen. Ein Treidelpfad für die Pferde zum Ziehen der Schiffe bergauf ist zu erkennen.

1897 wurde die Straße Niederländer Ufer nach einer Höherlegung zum Hochwasserschutz ausgebaut und gleichzeitig mit Straßenbahnschienen ausgestattet, die zum Nordbahnhof der Straßenbahn zwischen Riehler Straße und Niederländer Ufer an der Tiergartenstraße führten.

Villa “ Paula“ der Familie Wirtz

 

Besonders markant war in dem Bereich die Villa „Paula“ der Familie Wirtz, die um 1900 errichtet wurde, an der Ecke zur Tiergartenstraße lag und im Krieg beschädigt wurde. Im Zusammenhang mit dem Bau des Versicherungsgeländes (DEVK) wurde sie Anfang der1980er Jahre abgebrochen.

Spaziergänger am Rheinufer

 

Wie erwähnt befand und befindet sich noch heute neben der Fahrbahn und vor der tiefer gelegenen Uferpromenade eine Lindenallee Sie war mit einem auffälligen Geländer versehen und wird z. Zt. wieder restauriert. Diese Lindenallee lud, wie man auf dem Bild sieht, auch vor dem Ersten Weltkrieg zu einem Sonntagsspaziergang ein.

Milchkuranstalt Dopplé

 

Zwischen der erhöhten Rheinuferstraße und dem Rhein lag in der Höhe der Tiergartenstraße ein Vorflutgelände, dass vor 100 Jahren von der Milchwirtschaft Dopplé im Sommer als Weide genutzt wurde. Gleichzeitig verkaufte Herr Dopplé die frische Kuhmilch in seiner Schweizer Milchkuranstalt, die er Köln „Appenzell“ nannte. Als Beweis der Schweizer Echtheit trug er immer eine Älpler Tracht.

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Der Rheinübergang bei Riehl

Die Schiffbrücke mit Blick auf das Rieher Ufer um 1900

 

752 Jahre Rheinübergang zwischen Mülheim und Riehl. Das Jubiläum haben wir knapp verpasst, dennoch soll an diesen wichtigen Übergang erinnert werden.

1268 erhielt die Abtei Altenberg das Recht, Personen und Waren gegen Entgelt über den Rhein zu transportieren. Und das tat sie auch für über 400 Jahre. Offensichtlich war das ein recht einträgliches Geschäft, so dass um 1700 das Herzogtum dieses Recht zurückerhalten wollte. Dafür musste der Abtei eine hohe Ablöse gezahlt werden. Der Fährbetrieb wurde dann mit einer Gierponte durchgeführt. Hierbei lag ein Ankerschiff stromaufwärts und die Fähre war mit einem Seil verbunden, so konnte man durch geschicktes Steuern den Rhein überqueren.

Für ca. 20 Jahre übernahm ab 1844 der Pächter Christoph Musmacher den Fahrbetrieb mit einem Nachen. Abgelöst wurde er 1868 durch die Stadt Mülheim, die dann ab 1872 eine Drahtseilfähre nutzte.

1885 kaufte die Stadt Mülheim eine gebrauchte Schiffbrücke in Mainz, die 1888 den Betrieb aufnahm. Diese Brücke war bei Hochwasser und Eistreiben sehr anfällig. Auch gab es viele Unfälle. Langfristig war dieses Bauwerk dem zunehmenden Verkehr nicht gewachsen. So wurde im Eingemeindungsvertrag mit der Stadt Köln 1914 der Bau einer festen Brücke vereinbart.

Durch Krieg und Inflation verzögerte sich der Bau und 1929 konnte dann die Brücke, die optisch einer Hängebrücke glich, eingeweiht werden

Einweihung der Brücke am 13.10.1929

 

Durch Bombenangriffe wurde diese Brücke 1944 zerstört. 1949 begann der Wiederaufbau und 1951 konnte diesmal eine echte Hängebrücke dem Verkehr übergeben werden.

Die neue Brücke um 1951

 

1976/77 erhielt die Straßenbahn Vorrang, indem man einen gesonderten Gleiskörper schuf.

Nun ist die Brücke in die Jahre gekommen, weil der Verkehr stärker wurde, als man es 1949 übersehen konnte. Seit 2013 wird die Sanierung geplant und ist mittlerweile im vollen Gang.

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Die Rheinseilbahn

Die Riehler Station der Rheinseilbahn 1957

 

1957 sollte in Köln die Bundesgartenschau stattfinden. Daher beschloss der Rat der Stadt Köln am 21.7.1955 eine Rheinseilbahn zu bauen, die das Ausstellungsgelände mit dem linksrheinischen Köln in unmittelbarer Nähe zum Zoo und zur Flora verbinden sollte.

In zweijähriger Bauzeit wurden zwei Stützen (linksrheinisch 36,5 m und die rechtsrheinische Uferstütze 40,3 m) errichtet und somit eine Fahrstrecke von 680 Metern erreicht. Das Tragseil hatte 45 mm und das Zugseil 22 mm Durchmesser. In 44 Kabinen konnten bis zu 1600 Personen pro Stunde transportiert werden. Die Kölner Seilbahn war damals die einzige Seilschwebebahn in Europa, die der Flussüberquerung diente.

Pünktlich zur Eröffnung der Bundesgartenschau am 26.4.1957 wurde die Seilbahn in Betrieb genommen. Zu den ersten Fahrgästen gehörten Bundespräsident Theodor Heuss und Bundeskanzler Konrad Adenauer.

Am 3.9.1963 stellte die Seilbahn vorübergehend den Betrieb ein. Die rechtsrheinische Stütze stand dem geplanten Bau der Zoobrücke im Weg. Die Trasse wurde etwas verändert, die Achse etwas südlich verlagert, ein dritter Pylon im Rheinpark (34 m) eingebaut und die Strecke auf 930 Metern verlängert. Am 22.8.1966 nahm die Seilbahn wieder den Betrieb auf und quert nunmehr nicht nur den Rhein, sondern auch die Zoobrücke.

Seit 1998 ist die Seilbahn-Gesellschaft mbH ein Tochterunternehmen der Kölner Verkehrsbetriebe. 2014 und 2017 kam es zu Zwischenfällen, bei denen sich Gondeln verhakten. Erst im März 2019 konnte der Betrieb nach Überarbeitung des Sicherheitskonzeptes wieder aufgenommen werden.

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Der Nordbahnhof

Der Nordbahnhof am unteren Bildrand

 

Die private „Kölner Straßenbahngesellschaft“ errichtete 1889 auf dem Gelände zwischen der heutigen Tiergartenstraße, Niederländer Ufer und Riehler Straße den späteren Nordbahnhof mit Pferdeställen und Wagenhalle mit Werkstatt. Hier hatten 115 Pferde und 61 Wagen Platz. Von hier aus wurden die Ringlinien der Pferdebahn für die Linie Dom – Zuckerberg – Zoo und die Linie Flora – Nippes bestückt.

Am 1.4.1900 ging der Betrieb an der Riehler Str. 200 in städtischen Besitz über und gleichzeitig wurde eine Elektrifizierung des Bahnbetriebes begonnen. Die beiden ersten Strecken, die elektrisch betrieben wurden, waren die Ringbahn und der nördliche Teil der Uferbahn, die beide die Endhaltestelle „Zoo/Flora“ zum Ziel hatten.

1901/02 wurde eine Triebwagenhalle mit einer Werkstatt errichtet. Somit war der Nordbahnhof der erste Bahnhof für die elektrische Straßenbahn. Die hierzu notwendigen Baumaßnahmen waren bis zum 31.3.1904 abgeschlossen.

Auf dem Betriebsgelände wurde später auch die „Hauptwerkstatt“ angelegt, die aber am 28.5.1923 nach Weidenpesch (ehem. Merheim-linksrheinisch.) verlegt wurde, wo sie sich heute noch befindet.

1925 wurde der Autobusbetrieb eingeführt. Durch die Umgestaltung zum Busbahnhof waren nur noch wenige Trieb- und Beiwagen der elektrischen Bahn auf dem Gelände untergebracht, die die Linien 12, 14 und 16/26 bestückten.

Die Kriegsschäden im 2. Weltkrieg hielten sich in Grenzen, so dass der Betrieb weitergeführt werden konnte. 1950 wurde der Nordbahnhof vom Gleisnetz getrennt, so dass hier nur noch Busse stationiert waren. Für den expandierenden Teil des Busnetzes war aber auf dem Betriebsgelände langfristig kein ausreichender Platz vorhanden. So wurde auf dem Gelände der ehemaligen Kläranlage Ecke Friedrich-Karl-Straße und Boltensternstraße ein Ersatzgelände angekauft und 1955 der Busbahnhof nach dort verlagert.

Das Gelände des ehemaligen Nordbahnhofs wurde in den Jahren 1956/57 abgetragen und später errichtete man hier Gebäude zu Wohnzwecken im „Tiergartenviertel“.

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Häfen in Riehl

Einfahrt zum Pionierhafen

 

Die Nähe zum Rhein lässt vermuten, dass es auch in Riehl Häfen gab, die aber alle in Vergessenheit gerieten.

Am 3.11.1902 erhielt das Sägewerk der Firma Auer in Riehl die Genehmigung zum Bau eines Floßhafens, damit hier Hölzer zum Betrieb des Sägewerks angelandet werden konnten. Bis Ende der 1920er Jahre bestand dieses große Sägewerk in Riehl. Als dann im Zusammenhang mit dem Bau der Mülheimer Brücke auch ein Damm mit einem Vorflutgelände als Hochwasserschutz für Riehl und Mülheim geschaffen wurde, war für das Werk am alten Ort in Höhe des heutigen Colonia-Hauses kein Platz mehr. Der Hafen wurde eingeebnet.

Ab 1909 bezogen die Pionier-Bataillone 7 und 24 die neuen Kasernenbauten an der Boltensternstraße. Im Rahmen der Ausbildung mussten die Soldaten lernen, wie man Brücken baut und Pontons nutzt. Hierzu erhielten die Soldaten je einen Übungshafen rheinab der Schiffbrücke, da Übungen für Anfänger am fließenden Rhein zu gefährlich gewesen wären. Als 1926 die Kasernen geschlossen wurden, schüttete man im Zusammenhang mit der Schaffung des Vorflutgeländes die Hafenbecken zu.

Das größte Projekt auf dem Riehler Gebiet war der Bau des Niehler Hafens. Riehl reichte bis 1925 im Norden entlang der Boltensternstraße fast bis zur Einmündung Amsterdamer Straße. Hier war auf Niehler Gebiet die Einfahrt zum Niehler Hafen geplant, mit dessen Bau 1926 begonnen wurde. Er sollte sich von hier südlich bis zu den Kasernenanlagen Boltenstern-straße erstrecken, und das war alles Riehler Gebiet. Der Ausbau des Hafens kam ins Stocken und wurde erst wieder in den 1960er Jahren fortgeführt und bis zur heutigen Größe ausgebaut.

In diesem Zusammenhang wurden die Riehler Gebietsgrenzen in mehreren Schritten weiter nach Süden zurückgezogen. Früher erstreckte sich Riehl bis zur  Boltensternstr. 351. Heute beginnt Niehl bereits an der Straße am Niehler Gürtel.

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Die Gürtelbahn Linie 13

Haltestelle Slabystraße (Foto Krull 2023)

 

Ursprünglich war laut Adressbuch z.B. von 1931 geplant, dass die Gürtelstraße die linksrheinischen Stadtteile im Halbkreis untereinander verbinden sollte. Dies hatte vom Bayenthalgürtel bis nach Ehrenfeld schon früh geklappt. Der Anschluss nach Riehl hatte sich aber verzögert. Ende der 1960er Jahre wurde der Gedanke wieder aufgegriffen und eine Trasse zwischen Ehrenfeld und Riehl bis zur Mülheimer Brücke vorgesehen.

Zunächst wurde die Bahntrasse als Hochbahn 1974 zwischen der Geldern Straße und der Mülheimer Brücke für die Linie 13 fertiggestellt. Hier entstanden die Hochbahnhaltestellen Neußer Straße /Gürtel, Amsterdamer Straße / Gürtel und Slabystraße.

Die geplante Autostraße in dem Bereich der Trasse ließ auf sich warten und entwickelte sich zum Politikum, obwohl die vielen Anwohner der Friedrich-Karl-Straße immer noch auf eine Entlastung vom Durchgangsverkehr warten.

Nun hat aber die Bezirksvertretung und der Rat entschieden, dass diese Trasse nur als Fuß- und Radweg genutzt werden soll.

Mir soll hier eine persönliche Anmerkung erlaubt sein:

Warum hätte man nicht die stark bewohnte Friedrich-Karl Straße zum Radweg und Anliegerstraße umwidmen können und die unbewohnte Trasse an der Gürtelbahn zur Autostrecke machen können, um endlich die Bewohner*innen der Friedrich-Karl-Straße zu schützen?

 

Die Linie 13 hat sich zum Publikumsmagneten entwickelt mit einem beträchtlichen Fahrgastaufkommen. Der Abstand zwischen der Amsterdamer Straße bis zur Slabystraße ist leider sehr groß und die vielen Bewohner*innen der Häuser an der Boltensternstraße fühlen sich nicht ausreichend berücksichtigt. So wurde 2020 geplant, dass auch an der Boltensternstraße eine Haltestelle eingerichtet werden soll.

Hochbahnstrecke Boltensternstraße (Foto Krull 2023)

 

Auch ist zu einem späteren Zeitpunkt laut einem Zeitungsbericht von 2022 geplant, die Hochbahnhaltestelle Slabystraße barrierefrei zu machen, damit auch gehbehinderte Bewohner der Riehler Heimstätten den Hochbahnsteig erreichen können.

Ein weiterer sehr interessanter Gedanke wird seit kurzem diskutiert. Man möchte aus der Linie 13 ein Rundbahn machen, die dann im Süden den Rhein wieder überquert, um dann zurück nach Holweide zu fahren.

 

Die Linie 13 hat sich zum Publikumsmagneten entwickelt mit einem beträchtlichen Fahrgastaufkommen. Der Abstand zwischen der Amsterdamer Straße bis zur Slabystraße ist leider sehr groß und die vielen Bewohner*innen der Häuser an der Boltensternstraße fühlen sich nicht ausreichend berücksichtigt. So wurde 2020 geplant, dass auch an der Boltensternstraße eine Haltestelle eingerichtet werden soll.

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Das Brückenkreuz

Brückenkreuz am Rheinufer

 

Unter der heutigen Mülheimer Brücke am Riehler Rheinufer befand sich unmittelbar neben der Gaststätte „Mülheimer Häuschen“ ein kleiner Hügel, der von den Riehlern als „Franzosenhügel“ bezeichnet wurde. Dort lagen angeblich französische Soldaten beerdigt, die hier bei einer Schlacht gefallen waren. Wahrscheinlich handelte es sich aber nur um einen Eisbrecher zum Schutz der Gaststätte Mülheimer Häuschen.

Auf diesem Hügel befand sich ein Kreuz, das bei dem Hochwasser 1882 fortgespült wurde.

1899 wurde von der Familie Pilgram aus Dankbarkeit ein neues Kreuz aufgestellt, weil die Tochter Maria im Alter von vier Jahren von dem Landauer des Landrates Niesewand überfahren wurde und den Unfall überlebte.

Im Zusammenhang mit dem Bau der Mülheimer Hängebrücke wurde 1927 nicht nur das Mülheimer Häuschen abgebrochen, sondern auch der Hügel, auf dem das Kreuz stand, wurde abgetragen. Der Bildhauer Gustav Rutz (1857-1949) erhielt den Auftrag, das Brückenkreuz zu restaurieren.

Anschließend sollte das Kreuz, das nunmehr auch „Boltensternkreuz“ genannt wurde, an einer neuen Stelle wieder aufgestellt werden. Hierzu ist es aber nicht gekommen. Alle Versuche, das Kreuz ausfindig zu machen, schlugen fehl. Herr Rutz konnte nicht mehr befragt werden, er verstarb am 9.8.1949 in den Riehler Heimstätten.

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Lichtkonzept der Mülheimer Brücke

Nachtbeleuchtung 1929

 

Wie diese Ansichtskarte von 1929 zeigt, legte man auf das Lichtkonzept der Mülheimer Brücke großen Wert. Bei der Einweihung am 13.10.1929 erstrahlte die Brücke in festlicher Beleuchtung. Die filigrane Brückenkonstruktion war hier sehr deutlich erkennbar. Leider wurde die erste feste Brücke bei Mülheim über den Rhein am 14.10.1944 zerstört.

Bei dem Neubau der Brücke von 1949 bis 1951 griff man die Beleuchtungsfrage erneut auf. Im Stil der 50er Jahre wurden Lampen angebracht, die fackelartig leuchteten. Sie waren zylindrisch gestaltet und sechs Leuchtstoffröhren waren senkrecht eingesetzt. Dieses Beleuchtungskonzept war ein wesentliches Stilelement der heute unter Denkmalschutz stehenden Brücke.

Die Fackelleuchten

 

Durch den Umbau der Brücke in den 1970er Jahren konnten die alten Konstruktionen nicht beibehalten werden und es wurden „moderne“ Leuchtkörper auf hohen Masten angebracht, die gleichzeitig die Oberleitungen der Straßenbahnen fixierten.

Die modernen Leuchten nach 1975

 

Im Jahr 2012 wurde auf Initiative des Vereins Leuchtendes Köln ein LED – Lichtkonzept von der RheinEnergie AG umgesetzt, um insbesondere die Pylone und die Seilkonstruktion anzustrahlen. Die Beleuchtung fand in der Bevölkerung großen Anklang.

LED – Leuchten 2012

 

Im Zusammenhang mit der derzeitigen Sanierung der Brücke ist laut Auskunft der Brückenbauverwaltung kein Lichtkonzept angedacht, das an frühere Lösungen erinnert. Auch das Amt für Denkmalschutz hat sich auf Anfragen nicht geäußert. Es hätte schon gereicht, wenn man einige wenige der nachgebildeten „Fackelleuchten“ an dem jeweiligen Anfang der Brücken aufgestellt hätte, damit die alten Konzepte nicht ganz vergessen werden.