1.) Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus … müssen wir in Deckung gehen?
Ja, der Frühling ist eine gefährliche Zeit! Bäume schlagen aus, der Salat schießt, Finken und Meisen schlagen.
2.) Wie heißt die Wissenschaft von den Bäumen?
Die Lehre von den Bäumen und Gehölzen ist die Dendrologie. Sie hat zum Beispiel herausgefunden, dass sich in 50 Pflanzenfamilien baumähnliche Formen befinden.
3.) Konnte sie auch herausfinden, welches die älteste Baumart ist?
Das ist der Ginkgobaum, quasi das älteste lebende Fossil. Er ist zudem weder Laub- noch Nadelbaum.
4.) Auch vor dem Haus Ginkgo in den SBK steht ein Ginkgobaum …
Ja, und auf dem SBK-Gelände gibt es zudem ein offizielles Naturdenkmal: die große Platane zwischen den Häusern 4 und 5, die seit einem Blitzeinschlag vor ein paar Jahren eine herzförmige Form aufweist.
5.) Was ist der Weltenbaum?
Der „Baum des Lebens“ ist ein in vielen Kulturen verbreitetes Mythenmotiv. Seine Wurzeln reichten tief in die Erde und seine Wipfel tragen den Himmel. Dieses Motiv spiegelt die ganz besondere Rolle wider, die der Baum für den Menschen spielt.
6.) Insbesondere die Deutschen haben ein ganz besonderes Verhältnis zu ihrem Wald …
Dies ist eigentlich erst seit Beginn des 19. Jahrhunderts so, als der Deutsche Wald in der Romantik als Sehnsuchtslandschaft in Gedichten, Märchen und Sagen beschrieben und überhöht wurde.
7.) Und wie war es vorher?
Der Wald war ein unheimlicher, gefährlicher Ort, in dem man sich nicht verlaufen sollte – siehe das Märchen von Hänsel und Gretel.
Dem Wald durch Rodung Land abzuringen, war hingegen etwas Positives. Das Wort „Roden“ steckt in Ortsnamen wie Benzelrath, Rothenburg, Raderberg und Rodenkirchen.
8.) Die Linde mochten die Deutschen immer ganz besonders …
Ja; es gibt rund 850 Orte oder Ortsteile in Deutschland, die auf den Lindenbaum zurückzuführen sind. Zum Beispiel leitet sich „Leipzig“ vom sorbischen Wort Lipsk ab und bedeutet „Linden-Ort“.
9.) Wenn man sich in Köln über Bäume informieren will – welche Tipps hast du da?
Da gibt es natürlich die Flora in Riehl und den Forstbotanischen Garten in Rodenkirchen. Zudem gibt es ein Arboretum (eine zu Studienzwecken angelegte Pflanzung verschiedener Bäume) in Dünnwald und eins im Äußeren Grüngürtel (Nähe Rheinbraun).
10.) Und wo findet man den Goldenen Baum?
In der Mathematik! Es ist ein Konstrukt aus einem Stamm und sich immer weiter verzweigenden Ästen, bei dem die Längen der abzweigenden Strecken untereinander im Verhältnis des Goldenen Schnitts (1 : 0,62) stehen.
11.) Erzählst du uns zum Abschluss die Geschichte von Philemon und Baukis aus der griechischen Mythologie?
Einst besuchten Zeus und Hermes die Menschen, doch die einzigen, die sie gastlich aufnahmen, waren Philemon und Baukis, ein altes und armes Ehepaar. Dafür durften sie sich etwas wünschen und erbaten sich von den Göttern, dass niemand um den anderen trauern müsse. Und als es viele Jahre später soweit war, wurden sie gleichzeitig in eine Eiche und eine Linde verwandelt, die viele hundert Jahre lang eng beieinander standen.
Vielen Dank, lieber Baum!
Quellen: wikipedia.de, Richard Carstensen: Griechische Sagen
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Sehr schön, hat mir sehr gut gefallen.
Ich finde auch immer wieder, dass Bäume uns so viel zu erzählen haben, wir müssen nur richtig hinschauen.
lieben Gruß
Alinda