Werfen wir einen Blick auf das Riehler Industriegebiet an der Riehler Straße um 1900. Außer der chemischen Fabrik Weiler-ter Meer und der Pechfabrik von Wilhelm Hilgers gab es neben drei weiteren Sägewerken an der Riehler Str. 292-294 das Sägewerk Heinrich Auer, dort wo sich heute das Artistikzentrum (ZAK) und das Colonia-Hochhaus befinden.

Beispiel eines Holzfloßes   Repro: J. Brokmeier

Nach dem Erlass des Kaisers vom 3.11.1902 zum Bau eines Floßhafens wurde das Werk 1905 gegründet und umfasste mit vielen Gebäuden eine Fläche von 27 000 qm. Das Werk verfügte schließlich über 7 Gatter, in denen jährlich 20 000 qm Rundholz verarbeitet werden konnten. Der Bedarf an Bauholz war in Köln, bedingt durch den Bauboom Anfang des 20. Jahrhunderts gewaltig.

Das Werksgelände erstreckte sich bis zum Rheinufer, wo der Floßhafen angelegt wurde. Und mit solchen Flößen wurde das Holz zum Beispiel aus dem Schwarzwald angeliefert. Zwei Tunnel für den Holztransport verbanden das Werk mit dem Liegeplatz der Flöße am Rhein. Heute sind noch die Reste der Hafenanlage am Rheinufer in Höhe des Colonia-Hochhauses und des Biergartens „Schwimmbad“ zu erkennen.

Am 31.12.1919 entstand durch das Hochwasser ein Schaden an der Mülheimer Schiffbrücke. Ein Floß der Firma Auer hatte sich losgerissen und rammte die Mülheimer Schiffbrücke. Es kam zu einem lang andauernden Prozess.

Do X im Floßhafen Riehl    Repro: J. Brokmeier

Um 1925 wurde das Werk aufgegeben, weil die Flößerei wegen des zunehmenden Schiffsverkehrs eingestellt wurde und somit entfiel die Anlieferung des Holzes. Ein weiterer Grund für die Aufgabe des Werks war die geplante Schaffung eines Vorflutgeländes und eines Damms im Verlauf des Niederländer Ufers zum Hochwasserschutz von Mülheim und Riehl.

Vom 21. bis zum 29.9.1932 wasserte das Flugschiff D0 X in den Resten des Floßhafens und zog viele Tausende Zuschauer an.