Die private Pferdebahngesellschaft Frederic de la Hault baute die direkte Strecke vom Dom über die Rheinuferstraße bis zum Zoologischen Garten, die am 8.10.1879 eröffnet wurde und damals bereits eine Attraktion für die Kölner – besonders am Wochenende – war. Mit 10 Pfennig je Fahrt war das sicherlich kein billiges Vergnügen. Die Reisegeschwindigkeit betrug 8-10 km in der Stunde und die Kinder machten sich einen Spaß daraus, die Bahn im Wettlauf zu überholen. Auf dieser stark befahrenen Strecke wurden Zweispänner eingesetzt. Auch mussten für die Bahnen Depots und Stallungen für Pferde eingerichtet werden, wie z. B. an der Riehler Straße 200, dem Nordbahnhof, der 1889 fertig gestellt wurde. Hier fanden 115 Pferde und 61 Wagen Platz.

Bild vom Nordbahnhof und vom Zoologischen Garten – Verlag Luib, Straßburg ● 2.12.1917 (Repro: J. Brokmeier)

Zum 1.4.1900 übernahm die Stadt Köln die Pferdebahn in Eigenregie. Die Strecke der Uferbahn bis zum Zoo wurde als erste im Oktober 1901 elektrifiziert, auch wurde eine Triebwagenhalle gebaut. 1902 trat bei den Pferden die „Rotzkrankheit“ auf und so mussten über 70 Pferde notgeschlachtet werden. Damit war das Ende der Pferdebahn absehbar. Am 22.5.1907 nahmen die Kölner feierlich Abschied von der Bahn. Die Wagen waren durch die Gärtner der Flora mit Fähnchen, Blumen und Girlanden geschmückt und bunte Seidenbänder zierten die Peitsche des Kutschers. Unter Begleitung von Fackelträgern und dem Lied: „Muss i denn, muss i denn zum Städtele hinaus…“ ging es auf die Fahrt von Riehl nach Nippes, wie der Stadtanzeiger schrieb.