Am 3.5.1921, also vor 100 Jahren, wurde Henning (genannt „Henner“) Berzau in Magdeburg geboren.

Nach dem Krieg schloss er sein Medizinstudium in Köln ab, schrieb seine Dissertation und eröffnete in Riehl eine Kinderarztpraxis – zunächst in Räumen am Botanischen Garten 30 und später in der Boltensternstr. 67. Vier Jahrzehnte praktizierte er als „Puutedoktor vun Riehl“ und war damit vielen Generationen bekannt. Teilweise hatte er schon die Mütter als Kleinkinder behandelt. Beliebt war er, weil er seinen kleinen Patienten auf seinem Akkordeon, der Quetsch, Lieder vorspielte, um die Wartezeit zu verkürzen.

1978 entstand sein erstes Lied in kölscher Mundart, das „Jadeleed“. Dem sollten mehr als 250 Lieder auf kölsch folgen. So wurde er als „Doktor mit der Quetsch“ bekannt. Es folgten Auftritte mit der Gruppen „Riehler Jademusikante“, später „Jassemusikante“. Zusammen mit seiner späteren Lebensgefährtin Uschi Werner-Fluss trat er als „Schneewiesje und Ruserut“ auf. Henner Berzau hatte die weißen Haare!

Besonders beliebt waren seine Auftritte auf dem Alter Markt mit den kölschen Weihnachtsliedern, die zum großen Teil aus seiner Feder stammten. Trotz seiner fast völligen Erblindung war er bis zu seinem Tod im „Mittwochskreis der Kölner Mundartautoren“ aktiv.

Für seine Bemühungen um die kölsche Sprache erhielt er viele Ehrungen, wie zum Beispiel den Rheinlandtaler.

Am 8.1.2008 verstarb Henner Berzau im Alter von 86 Jahren in Köln.

2020 wurde der Nordpark in „Henner-Berzau-Park“ umbenannt, um an seine Verdienste zu erinnern.