– Von der Fähre bis zur Schiffbrücke –

Bereits um 1200 besaß der Graf von Berg die Fährgerechtsame (das Recht, Personen und Fuhrwerke gegen Entgelt überzusetzen). Dieser Transport erfolgte anfänglich mit einem kleinen Boot, einem Nachen.

1268 übernahm die Abtei Altenberg dieses Recht und übte es bis 1700 aus.

Am 13.2.1700 baute der Kurfürst Johann Wilhelm II. von Berg (Jan Wellem) eine Gierponte als fliegende Brücke. Bei der Gierponte hing der Nachen an einem langen Seil, das rheinauf in der Flussmitte verankert war. Durch die Strömung und die Ruderbewegung konnte das Boot von einem zum anderen Ufer gelenkt werden. Dieses Fortbewegungs-mittel wurde bis 1844 betrieben.

Kurfürst Jan Wellem

Kurfürst Jan Wellem (Quelle: J. Brokmeier)

Von 1844 bis 1868 führte der Pächter Christoph Mußmacher den Fährbetrieb wieder mit einem Nachen fort. 1868 übernahm die Stadt Mülheim selbst den Fährbetrieb und wandelte diesen 1872 in eine Drahtseilfähre um.

Dem steigenden Fahraufkommen war diese Fähre nicht mehr gewachsen und die Stadt Mülheim kaufte der Stadt Mainz eine dort nicht mehr benötigte Schiffbrücke ab, die dann am 29.5.1888 in Mülheim in Betrieb ging. Teile dieser Brücke mussten, wenn ein Schiff die Stelle passieren wollte, ausgefahren werden. Da das bis zu dreißig Mal täglich geschah, war ein ordnungsgemäßer Betrieb kaum möglich. So beantragte die Stadt Mülheim im Eingemeindungsvertrag nach Köln von 1914 den Bau einer festen Rheinbrücke.

Ende der Schiffbrücke

Ende der Schiffbrücke (Quelle: J. Brokmeier)

Erst am 20.6.1927 konnte die Schiffbrücke tatsächlich demontiert werden und eine feste Brücke wurde gebaut.