Am 6.12.1918 zogen aufgrund des Waffenstillstandsabkommens von Compiègne die ersten britischen Truppen über die Aachener Straße in Köln ein. Um 12.00 Uhr trafen sich der Kölner Oberbürgermeister Adenauer und der Kommandeur General Lawson.

Diese Besetzung des „Brückenkopfs Köln“ durch die britischen Truppen hatte auch eine direkte Auswirkung auf Riehl. Die Kasernenanlage an der Barbarastraße und die Kasernenstadt Boltensternstraße wurden mit ca. 3500 englischen Soldaten belegt und auch zum Teil umbenannt in „Alexandria Barracks“ und „Minden Barracks“.

Kaserne Boltensternstraße

Kaserne Boltensternstraße (Quelle: Sammlung Brokmeier)

Da die mittleren und höheren Dienstgrade des Militärs das Recht hatten, außerhalb der Kaserne zu wohnen, wurden Wohnungen in Riehl beschlagnahmt. Für die höheren Dienstgrade wurden 110 Ein- und Zweifamilienhäuser rund um den Botanischen Garten und an der Tiergartenstraße errichtet. Für die mittleren Dienstgrade wurden Mehrfamilienhäuser am Riehler Gürtel und in der Slabystraße gebaut.

Offiziershaus in der Tiergartenstraße

Offiziershaus in der Tiergartenstraße (Quelle: Sammlung Brokmeier)

Die Kölner Bevölkerung litt anfänglich sehr unter den Anordnungen der Besatzung. Es bestand eine Grußpflicht und in Köln wurde die englische Zeit eingeführt. Die Versammlungs- und Pressefreiheit wurde eingeschränkt und eine Ausgangssperre verhängt.

Am 31.1.1926 verließen die britischen Soldaten Köln. Ihre Wohnungen und Häuser halfen die Wohnungsnot der stark angewachsenen Kölner Bevölkerung zu lindern.

Die Kasernen standen dagegen leer, da das Rheinland entmilitarisiert war. So konnten die Gebäude einer anderen Verwendung zugeführt werden.