Ein lange vergessener Roman einer Autorin, die vor allem durch die Verfilmung ihres Romans „Menschen im Hotel“ (1959) vielen Leserinnen und Lesern bekannt sein dürfte. Der hier vorgestellte Roman erschien 1951 und geriet dann in Vergessenheit. Erst 2020 erschien eine deutsche Neuausgabe im Arche Verlag.
Für den Inhalt zitiere ich die Verlagsbeschreibung: „»Vor Rehen wird gewarnt.« Diesen Satz, den er einmal in einem Wildpark gelesen hat, kann Rechtsanwalt Watts nur jedem entgegnen, der von der zarten und aufopferungsvollen Ann Ambros spricht. Denn so rehäugig Ann auch durchs Leben geht, so rücksichtslos nimmt sie sich, was sie will. Sie verführt den Mann ihrer Schwester, treibt nicht nur San Francisco, sondern auch Wien zur Verzweiflung, sorgt dafür, dass sie stets das Beste bekommt und dass man ihr noch dankbar ist, wenn man ihr das letzte Hemd schenken darf. Vicki Baum erzählt von einer Frau, der man nicht in die Quere kommen will – und deren Bann man sich doch bis zur letzten Seite nicht entziehen kann.“
Als 2020 die Neuausgabe erschien, wurde der Roman als „literarische Wiederentdeckung“ gefeiert und Viola Roggenkamp urteilte „Vicki Baums bester Roman“.
Vicki Baum (1888 – 1960) ist häufig als Vielschreiberin von Unterhaltungsromanen unterschätzt worden. Ihre Bücher wurden von den Nazis verbrannt und als „jüdische Asphaltliteratur“ verfemt. Sie wanderte 1931 nach Kalifornien aus und schrieb nur noch in englischer Sprache.
Jetzt in der kalten Jahreszeit das passendes Buch für lange Leseabende und für Ihr Kopfkino!
Arche Literaturverlag 2020
Taschenbuch 2021, 412 Seiten, Preis 13 €
ISBN: 978-3-7160-4032-4
In der Stadtbibliothek als gebundenes Buch vorhanden.
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